Schimmelarten

Wo tauchen Schimmelpilze auf ?

Die Artenzahl der Pilze wird auf über eine Million geschätzt. Schimmelpilze wachsen fadenförmig und bilden ein verzweigtes Geflecht. Zu ihrer Vermehrung bilden sie Sporen, die in der uns umgebenden Luft allgegenwärtig sind. Dabei kommen gewisse Arten bevorzugt in der Außenluft, andere insbesondere bei Feuchtigkeitsschäden verstärkt in der Innenraumluft vor. Mikrobieller Befall kann verdeckt in der Bauwerkskonstruktion oder ab einer gewissen Konzentration sichtbar an der Oberfläche vorkommen. Als Existenzgrundlage für Schimmelpilze und Bakterien in Gebäuden sind folgende wesentliche Faktoren notwendig:

 

  • Erhöhte Feuchtigkeit (z.B. erhöhte Materialfeuchtigkeit oder Raumluftfeuchtigkeit >70%)
  • Organische Nährstoffe (z.B. Gipskarton, Holz, Tapete und verschiedene Kunststoffe)

 

Da eine Vielzahl von Baustoffen organische Zuschlagsstoffe beinhalten, ist der zu beeinflussende Faktor zur Schimmelpilzvermeidung die Feuchtigkeit. Feuchtigkeitsursachen sind z.B.:

 

  • Gebäudeundichtigkeiten
  • Leitungs- und Hochwasserschäden
  • Neubaufeuchtigkeit
  • Kondensationsschäden (Wärmebrücken, falsches Nutzerverhalten)

 

Ursachen für Schimmelbefall

Die für den Schaden ursächliche Feuchtigkeit kann z.B. durch bauwerksabdichtende Maßnahmen, technische Trocknungen  oder eine Verbesserung der Wärmedämmung beseitigt werden. In bestimmten Fällen kann auch ein fehlerhaftes Heiz- und Lüftungsverhalten ursächlich für Schimmelpilzbefall sein. Dies festzustellen erfordert ein hohes Maß an Sachverstand und Fachkenntnis zur ursachengerechten Sanierungsplanung und sollte daher nur qualifizierten Fachbetrieben übertragen werden.

 

Für wenn ist Schimmel Gefährlich?

Besonders für Risikogruppen, wie Allergiker, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen, Kinder und Schwangere, können Schimmelpilze gefährliche Auswirkungen haben. Nach einer Studie des Bundesgesundheitsministeriums sowie weitere toxikologischer Institute und Krankenkassen sind nicht mehr Formaldehyd und Holzschutzmittel die gefährlichen Krankheitsauslöser in Wohnräumen, sondern Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Bakterien.

 

Symptome von Schimmelbefall

Die Fachgruppe Mykologie am Robert-Koch-Institut warnt regelmäßig, dass die Bedeutung von Pilzinfektionen unterschätzt wird. Die mit Schimmelpilzbefall einhergehenden bekannten Krankheitssymptome sind:

 

  • Müdigkeit
  • Nasen- und Nebenhöhenentzündungen
  • Atemwegserkrankung (z.B. Asthma, Chronische Bronchitis)
  • Häufige Infekte bei Kindern (z.B. Erkältungssymptome)
  • Hautprobleme
  • Augenreizungen
  • Kopfschmerzen
  • Rheumatische Beschwerden
  • Allergische Reaktionen unbekannter Herkunft

 

Um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bewohner durch Schimmelpilze und Feuchtigkeit zu beseitigen, müssen die belasteten und als „kranke Gebäude“ (Sickbuilding) bezeichneten Bauwerke untersucht werden, damit der mikrobielle Befall und seine Ursachen abgestellt werden kann. Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Sanierungsaufwand von unbehandelten Pilz- und Feuchteschäden in der Regel innerhalb eines Jahres vervielfachen kann. Die Substanzschädigung durch Pilzmyzel, Bakterien, Salze und Feuchtigkeit treibt nicht nur die Sanierungskosten für den Eigentümer in die Höhe, sondern kann gleichzeitig durch Mietminderung den Ertragswert und damit zwangsläufig auch den Verkaufswert eines Gebäudes reduzieren. Der Ring Deutscher Makler geht nach einer internen Untersuchung in Deutschland von ca. 15 Millionen mit Schimmelpilz befallenen Häusern aus. Die Wertminderung dieser Gebäude wird aufgrund der Feuchte- und Pilzbelastung mit bis zu 15% angegeben.

 

Ein ausschließliches Überstreichen der Schimmelpilzschäden stellt daher keine dauerhafte Form der Sanierung dar.

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